30.08.2003: Rally Niederbayern in Aussernzell/Metten - die erste Rally mit dem neuen Auto!
---> hierzu erreichte uns auch ein Beitrag von seiten unserer Fans, siehe unten<---
Die Eindücke des Fahrers:
Nach nunmehr einjähriger Bauzeit, war es nun an der Zeit dass der 206 das Laufen lernen sollte. Dazu bot sich die Niederbayern-Rallye vom 29. - 30. August rund um Außernzell an. Wir wollten einfach sehen, ob das Auto hält, wir keinen Fehler eingebaut haben; also ob er frei von Kinderkrankheiten ist. Denn bevor man in die große weite Rallye-Welt, nach Italien zur Rallye Bassano geht, sollte man erste Erfahrungen gesammelt haben und einigermaßen gut sortiert sein. Ziel an diesem Wochenende war es, die 120 teils sehr schnellen Wertungsprüfungskilometer durchzufahren, nichts kaputt und auch sonst nichts Blödes zu machen.
Pünktlich zum Rallye-Samstag versagte der Sommer, es wurde kühler und es regnete zumindest teilweise. Eigentlich mein Wetter, aber bitte nicht mit einem neuen Auto. Mit neuem Beifahrer Stephan Reichle und einer durch Thomas und Flo erstarkten Service-Mannschaft gingen wir unsere ersten WP´s nach zweijähriger Pause an.
Nach drei Prüfungen steuerten wir unseren Service an und konnten folgende Zwischenbilanz ziehen:
- Das Auto funktioniert; außer einem losen Lenkrad in WP 2 haben wir keinen Fehler eingebaut!
- Es scheinen keine großartigen Kinderkrankheiten da zu sein.
- Das Auto geht wie die Pestilenz und wird, wenn der Fahrer auch so weit ist, für sehr ordentliche Zeiten gut sein
- Das Fahrverhalten ist „very nervous"; die Hinterachse hat ein ausgeprägtes Eigenleben. Echt heftig!
- Vom Fahrerischen her war ich mit mir, bis auf WP 3, in der ich keinen Rhythmus fand und mich mehrmals in den 6 Gängen verirrte, auch zufrieden: Nicht getrödelt, aber auch nicht zuviel riskiert.
In WP 5 war`s dann aber vorbei mit der Herrlichkeit, als zu fehlendem Glück auch noch so etwas wie Pech dazu kam. Aber der Reihe nach: In einer Links 4 bergab, die bis auf eine 2 zumacht, hat das Getriebe zunächst die Annahme des zweiten Ganges verweigert. Dann kam während des Anbremsens die Hinterachse auf Dreck und es hat uns umgedreht. Nun gings rückwärts, circa drei Höhenmeter eine steile Böschung runter. Da standen wir dann, mit der Hinterachse in einem Bach, die Böschung vor uns. Es war sofort klar, dass wir da, trotz anwesender Zuschauer, nicht mehr rauskommen würden. Und bis dahin hatten wir die Klasse A7 angeführt!
Das Auto war übrigens absolut unbeschädigt. Noch! Die WP-Leitung wollte unser Auto aus dieser Position nicht entfernen, was problemlos in drei Minuten zu bewältigen gewesen wäre, obwohl wir in der Sperrzone, bzw. im Sturzraum dieser Links 2 standen. Nicht einmal die gelbe Fahne wollte man auf mein Drängen hin hinaus halten. Straße frei, also volle Fahrt. Auch mein Hinweis, dass bei dieser Kurve einige Schwierigkeiten hätten und es absehbar wäre, dass da noch einer runter kommt, wurde ignoriert. Und so kam es wie es kommen musste: Der vorletzte Starter bekam Schwierigkeiten, hat die Straße seitwärts verlassen und sich die Böschung runter überschlagen, um genau auf unser - durch unseren eigenen Ausrutscher unbeschädigtes - Auto zu fallen.
Gratulation an den Veranstalter für seine vielleicht formal korrekte Entscheidung, die aber dennoch einen fahrlässigen Umgang mit fremden Eigentum darstellt.
Da hilft die Bemerkung des WP-Leiters auch nicht weiter, der meinte, wenn ich da nicht runter gerutscht wäre, dann wäre auch keiner drauf gefallen. Das ist wie bei einem Auffahrunfall: Der vordere kriegt Schuld, weil nix passiert wäre, wenn er nicht da gewesen wäre. Logik mal anders!
Jetzt ist erst mal Wunden lecken angesagt. Und dann werden wir mal weiter sehen. Entweder es geht in die Winterpause, oder vielleicht fahren wir noch die Due Valli in Italien. Mal sehen.
Hoffentlich war das der Tiefpunkt!
Last but not least, möchte ich mich bei meinen äußerst zahlreich gekommenen Fans bedanken. Es tut mir echt leid für Euch, dass ihr nicht mehr zu sehen bekommen habt.
21.03.2004:
Es ist vollbracht - unser 206 ist nach seinem etwas unglücklichen Debut in Niederbayern wieder hergestellt und in Teilbereichen sogar verbessert worden.
Die Unfallschäden am Outfit sind beseitigt, und auch in technischer Hinsicht hat sich vieles getan:
- Karosserieschäden bei Peugeot Bayern richten: A-Säule rechts, Einstieg rechts, Seitenteil hinten rechts
- ausgerichtete Karosserieschäden verzinnen, spachteln und lackieren
- beschädigte Bereiche der roten Folie restaurieren
- steinschlaggefährdete Stellen mit Schutzfolie bekleben
- Querlenker vorne rechts erneuern
- Achsschenkel vorne links erneuern
- Hinterachse austauschen
- Fahrwerk vermessen
- Frontscheibe einkleben
- Stoßstangen vorne und hinten instandsetzen
- Wagenheberaufnahme konstruiert + Auffahrtsrampen zum Aufbocken gebaut
- Handbremse modifizieren
- Scheibenwaschbehälter im Innenraum einbauen
- neue Peltor-Gegensprechanlage montieren
- Schwierigkeiten mit STACK "angegangen" (Anzeige Geschwindigkeit, Zittern der Drehzahlmesser-Nadel)
- Zusatzscheinfwerfer (auch Nachtgesicht oder Lichterkette genannt) lackieren
- zugehörige Elektrik installieren und montieren
- Hinterachse und Reifen kaufen bei Peugeot-Cup-Teilnehmer i.d. Schweiz ,
also: auf zu neuen Ufern!
Dieser Beitrag erreicht uns nach unserem ersten Einsatz am 30.08.03 bei der Rally Niederbayern in Aussernzell/Metten, verfasst von Alexander Horvat: |
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30. August 2003, der 206 sollte das Licht der Rallye-Welt erblicken. Natürlich hatte ich mich, trotz schlechter Wettervorhersage, auf den Weg nach Niederbayern gemacht. Der Hauser Michi kam auch mit und so sind wir um acht in München los gefahren. Wir sind fast pünktlich zu Christophs Start da gewesen, um Minuten hatten wir uns verpasst. Nicht so schlimm dachten wir, es waren ja noch einige WP´s zu fahren. |
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